Ziegelei

Hallo Vereinsmitglieder und Besucher!

Die kleine „Ziegelhütte“ ist so etwas wie ein Markenzeichen auf unserem Vereinsgrundstück im Stadtpark. Das Gebäude stand schon zum Abriss bereit und wurde durch viel Arbeitseinsatz von Vereinsmitgliedern und Unterstützung von Spaichinger Firmen in den heutigen Zustand versetzt. Wir haben etwas in der Vergangenheit gegraben und versucht, etwas über die Geschichte dieses Häuschens zu erfahren.

Gleich zum Anfang eine Besonderheit: Der „Gallische Hahn“ auf dem Dach der Hütte ist ein Geschenk der Spaichinger Partnerstadt Sallanches.  Hätten Sie das gewusst?

Ein paar Fotos, Februar 2022, von diesem schönen Museumsstück in unserem Vereinsgarten:  (Wie üblich: Bilder anklicken zum Vergrößern)

Ein Zeitungsartikel aus dem „Heuberger Boten“ aus dem Jahr 1992 beschreibt, was es mit dem kleinen Häuschen auf sich hat und wie sich die damalige Umgebung dargestellt hat:

(Der Text im Bild ist schlecht zu erkennen und daher unten nochmal komplett nachzulesen)

 

Dann haben wir noch diesen schönen Kauf- oder Nutzungsvertrag auftreiben können.
Wer in der Schule Sütterlin oder „deutsche Schrift“ gelernt hat, kann es sicher sogar lesen.

 

Hier gibt es -zu welchem damaligen Anlass auch immer – eine Inventarliste der kleinen Ziegelhütte vom 01. September 1896 zu sehen:

 

Der oben abgebildete Zeitungsartikel aus dem Heuberger Boten vom 21.02.92 zum Nachlesen im Klartext:

Zitat:

HEUBERGER BOTE – CHRONIK DER HEIMAT
NUMMER 43 – 21.02.1992

Stadt erwirbt Grundstück:

Erinnerung an frühere Dampfziegelei

Spaichingen (til) – Die Stadt hat jetzt ein 2203 Quadratmeter großes Gartengrundstück bei der Marienkapelle gekauft. Es soll in den Stadtpark Bulzen einbezogen werden. Auf dem Gelände steht ein Gartenhäuschen, das bisher immer als Teil der früheren Dampfziegelei angesehen wurde. Das kleine Gebäude, so konnten wir von der Familie Schanz in Horb erfahren, welche Besitzer und Nachfahren des früheren Ziegeleibesitzers Lobmiller sind, ist aber mit Ziegeln dieses Betriebes als Gartenhäuschen angelegt worden.

Die Geschichte der Dampfziegelei ist kaum bekannt. Erwähnt wird sie in der Oberamtsbeschreibung von 1876. Damals gehörte sie einem J.Hagen und wurde mit einer Dampfmaschine betrieben. Außerdem gehörten zu ihr mehrere Ziegelmaschinen. Beschäftigt wurden 15 Arbeiter. Der Betrieb wurde noch vor der Jahrundertwende von W.Lobmiller erworben, der in der heutigen Hauptstraße gegenüber dem heutigen Salon Stehle wohnte.

Von der Ziegelei existieren in Spaichingen, zum Beispiel an alten Schuppen, Bausteine und Dachziegel. Auch das Gewerbemuseum besitzt einige der Produkte. Wie lange bestand diese Ziegelei? Weiterhelfen konnte uns Franz Brodbek. Er erinnerte sich, daß die Ziegelei, welche einst da stand, wo heute die Marienkapelle ist, 1903 oder 1904 abgebrannt sein müsse.

Und richtig: Am 13. September 1904 meldet der „Heuberger Bote“ den Brand des Gebäudes: „Sturmgeläute weckte die hiesige Einwohnerschaft heute Nacht um 3 Uhr aus dem Schlummer. Es brannte das an der Bahnlinie zwischen Hofen und Spaichingen gelegene Ziegeleigebäude, Eigentum des Conditors W.Lobmiller. Da ziemlich viel Futtervorrat daselbst untergebracht war, dehnte sich der Feuerherd rasch aus und war in kurzer Zeit alles in Asche gelegt. Etwas Mobilar wurde gerettet. Da das Gebäude isoliert steht, konnte die Feuerwehr sich ziemlich passiv verhalten.“ Und dann folgt noch ein wichtiger Hinweis: „Die Ziegelei war seit mehreren Jahren nicht mehr in Betrieb“. Die Ziegelei dürfte also schon seit der Jahrundertwende nicht mehr produziert haben. Ihr Entstehen kann etwa Mitte des 19. Jahrhunderts angemommen werden.

Zitat Ende

Damit wissen wir nun, daß es tatsächlich ein Gartenhäuschen ist, welches mit den Ziegeln der benachbarten Ziegelei gebaut wurde.